Neuraltherapie

Verletzungen, Entzündungen und Narben können dauerhafte Nervenreize auslösen. Hier setzt die Neuraltherapie an, indem sie Betäubungsmittel nutzt, um Störfelder auszuschalten, Schmerzen zu lindern und Selbstregulation auszubalancieren.

Die Neuraltherapie spritzt örtliche Betäubungsmittel, meist Procain oder Lidocain, in oberflächliche oder tiefer gelegene Körperpunkte.

Dabei verfolgt die Neuraltherapie zwei Therapieprinzipien:

Störfeldtherapie

Durch Krankheitsherde (Infektionen, Wunden, Operationsnarben, Zahnprobleme) entsteht chronisch entzündetes Gewebe, das nicht nur lokal reizt, sondern teilweise weit entfernte Störungen verursacht. Ist der Punkt oder die Narbe unterspritz, wird dieses „Störfeld“ direkt ausgeschaltet.

Wurde das richtige Spannungszentrum gefunden, verschwinden die Beschwerden sofort (Sekundenphänomen). Die Linderung hält auch noch an, nachdem das Betäubungsmittel bereits abgebaut wurde. Zur Festigung des Therapieerfolgs werden Serien von 1-10 Behandlungen angesetzt.

Segmenttherapie

Quaddeln in der Haut haben nach bestimmten Regeln eine Fernwirkung auf innere Organe. Der Grund liegt in den reflektorischen Verschaltungen im Rückenmark. Da befindet sich zentraler Umschlagsplatz von Nervensignalen und entscheidet, welche Schmerzsignale das Gehirn erreichen. Über das Nervensignal aus der Haut kann zum Beispiel ein Nervensignal eines inneren Organs beeinflusst werden. Voraussetzung hierbei ist, dass beide Nerven in dasselbe Wirbelsegment müden. So werden über die Haut auch innere Organe und hormonelle Prozesse adressiert.